Weltjugendtag in Lissabon

Am Montag, den 31.07.2023, reisten 12 Jugendliche aus unserer Pfarrei zusammen mit Kaplan Wende für eine Woche auf den Weltjugendtag nach Lissabon. Insgesamt waren es 175 Personen aus unseren Bistum Fulda.

Ein Bericht von Kaplan Wende:

Los ging unsere Reise in Gelnhausen, um dann mit dem Bus zum Frankfurter Flughafen gebracht zu werden. Unsere Reisegruppe wurde auch von Bischof Gerber begleitet. Gemeinsam flogen wir nach Faro. Von dort aus ging es mit dem Bus etwa 4 Stunden weiter bis nach Lissabon, wo wir mit der gesamten Bistumsgruppe in einer Turnhalle (im Keller der größten Bank Portugals) untergebracht wurden. Nach einer doch recht kurzen Nacht auf unseren Isomatten, wurden wir am nächsten Morgen um 6 Uhr mit lauter Musik geweckt, um das Frühstück ganz sicher nicht zu verpassen. Dieses wurde einige Minuten entfernt auf einem Kirchplatz angeboten, bei dem wir erstmals auf weitere Gruppen aus Deutschland und anderen Ländern trafen. Anschließend blieb Zeit, sich in Kleingruppen die Stadt anzusehen und das erste Großevent, nämlich den Eröffnungsgottesdienst, am Abend zu besuchen. Dort haben wir das erste Mal einen groben Eindruck davon bekommen, welche Menschenmassen bis zu diesem Zeitpunkt bereits angereist waren.

Die nächsten Tage starteten für unsere Bistumsgruppe Fulda gemeinsam mit Trier mit jeweils einer Katechese (in diesem Jahr „Raise-up-Meetings“ genannt) und Gottesdiensten. Bei der ersten Katechese ging es beispielsweise um das Motto des diesjährigen Weltjugendtages: „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“. Für was stehe ich eilig auf und mache mich auf den Weg? Eine Frage, die uns in den Tagen in Lissabon immer wieder begleitete.

Die Nachmittage nach den 3 „Raise-up-Meetings“ waren zur freien Verfügung, an denen wir mit unseren Kleingruppen die Stadt besser kennenlernen und weitere Großevents, wie das Papstwillkommen am Donnerstag und den Kreuzweg am Freitag besuchen konnten. So blieb auch Zeit, um an den Strand zu gehen, sich im deutschen Pilgerzentrum auszuruhen oder die ausgelassene Weltjugendtag- Atmosphäre in der Stadt zu genießen. Dazu gehörten vor allem die vielen Begegnungen und Gespräche mit Jugendlichen aus der ganzen Welt, mit denen man sich über den Glauben austauschen oder ihn einfach gemeinsam feiern konnte. Am Samstag machten wir uns gemeinsam mit rund 1,5 Millionen (!!!) weiteren Jugendlichen auf den Weg zum Abschlussgelände, auf dem am Samstagabend eine Vigil- Feier mit dem Papst stattfand. Vor allem die Menschenmassen, die sich trotz der massiven Hitze auf das Gelände begeben hatten, beeindruckten uns sehr. 1,5 Millionen Menschen – eine schier unglaubliche Menschenmasse – die da war und den katholischen Glauben mit mitreißender Freude und Begeisterung feierte!
All das machte die Erfahrungen auf dem Abschlussgelände zu etwas ganz Besonderem. Keine Berühmtheit der Welt schafft es, solche Menschenmassen zu mobilisieren.

Nach der Vigil- Feier übernachteten wir auf dem Gelände, um am nächsten Morgen die Abschlussmesse Mitfeiern zu können. Als Priester konzelebrierte ich zusammen mit ca. 10000 Priestern bei der Papstmesse. Neben unserem Bischof waren insgesamt 9 Fuldaer Priester (darunter auch Stadtpfarrer Buß) mit dabei.
Nach der Abschlussmesse ging es zurück in unsere Unterkunft, an der wir erst am späten Nachmittag und ankamen. Die schier unermesslich großen Menschenmassen rund um das Gelände machten das Vorankommen in einem der völlig überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel zu einem Privileg.

Nach den Strapazen waren wir alle froh, am Abend mit unserer Gruppe in einem uns schon liebgewonnenen Lokal nahe unserer Unterkunft essen zu gehen. Wir tauschten in froher Runde unsere Erfahrungen miteinander aus. Nach der Heiligen Messe am nächsten Morgen (07.08.) starteten wir unseren Rückweg über Faro nach Frankfurt.

Der Weltjugendtag bleibt uns als Gruppe als eine frohe, erlebnisreiche und intensive Woche in Erinnerung, in der wir innerhalb unseres Bistums, aber auch über die Grenzen von Ländern und Sprachen hinaus Beziehungen geknüpft haben. Wir haben begeistert mit jungen Menschen aus der ganzen Welt unseren Glauben gefeiert und dabei Erfahrungen gemacht, die uns sicher noch lange begleiten werden.
Der nächste Weltjugendtag im Jahr 2027 findet in Südkorea in Seoul statt – mal schauen, wer da (wieder?) dabei ist.