St. Markus Kirche
St. Markus Kirche

Kirche St. Markus, Altenmittlau

Herzlich Willkommen in der Kirche St. Markus, Kegelbahnstraße 60, in Freigericht - Altenmittlau

Auf dieser Seite lesen Sie vieles über die Inneneinrichtung und die Orgel, den Kirchenpatron und die Baugeschichte der Pfarrei St. Markus.

Die neogotische St. Markus Kirche wurde in den Jahren 1900 bis 1902 erbaut.

Mit ihrem 56 m hohen Turm ist das Kirchengebäude schon von weitem sichtbar und prägt damit markant die hügelige Landschaft im Freigericht.

In 2001-2002 erfolgte die letzte Innenrenovierung und die Umgestaltung des Zelebrationsaltares sowie Restaurierung und Rückbau der Ratzmann-Orgel (Rekonstruktion der pneumatischen Traktur).

2002 – Festlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der St. Markus-Kirche

Nachfolgend zeigen wir Bilder und Beschreibungen des Innenraumes sowie der Orgel. Tabellarisch ist die Baugeschichte aufgeführt. 

Am Ende der Seite sind die bisherigen Priester genannt.

Auf der linken Seite ist die Verkündigung Mariens und das Weihnachtsgeschehen dargestellt.

Der gotische Flügelaltar zeigt in den aus Holz geschnitzten und farbig gefassten Relieftafeln Szenen aus dem Leben Mariens.

Hochaltar rechter Flügel
Hochaltar rechter Flügel

Auf der rechten Seite ist das Pfingstereignis dargestellt, Maria mit den Aposteln im Gebet versammelt, und die Aufnahme und Krönung Mariens im Himmel durch die Heilige Dreifaltigkeit.

Altarraum
Altarraum
Orgel
Orgel

Das Kirchengebäude

Nach modernisierenden Renovierungsmaßnahmen in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde bei der letzten Renovierung in den Jahren 1998-2002 versucht, den ursprünglichen neugotischen Charakter des Gebäudes wieder verstärkt zu betonen. Im Inneren sind der neugotische Flügelaltar, die wertvollen Chorfenster sowie die 1905 erbaute pneumatische Ratzmann-Orgel zu erwähnen.

Der Innenraum

Der Innenraum des Kirchengebäudes ist 33,10 m lang und 16,50 m breit. Sechs runde aufgemauerte Säulen tragen das gotische Deckengewölbe und gliedern so den Kirchenraum in drei Schiffe. Das Mittelschiff ist 9,50 m breit. Sockel und Kapitelle dieser Säulen bestehen aus Sandstein. Die farbliche Imitation hebt die gotischen Formen und Stilelemente hervor, die vor allem im Maßwerk und in der Glasmalerei der Fenster, im Flügelaltar und im Prospekt der wertvollen Ratzmann-Orgel zum Ausdruck kommen. Auch der festliche Kronleuchter mit dem Ewigen Licht ergänzt zusätzlich die Innenausstattung.

Der Zelebrationsaltar

Der 2002 neu errichtete Zelebrationsaltar aus Naturstein wurde aus dem alten, im Jahr 1974 errichteten, erstellt. Im Altartisch sind Reliquien der frühchristlichen Märtyrer des dritten Jahrhunderts Flora und Fabian eingeschlossen. Ihre Gedenktage sind der 29. Juli und der 20. Januar. Der gotische Flügelaltar zeigt in den aus Holz geschnitzten und farbig gefassten Relieftafeln Szenen aus dem Leben Mariens. Im oberen Bild sieht man Maria mit dem Jesuskind, das dem heiligen Dominikus den Rosenkranz überreicht. Engel halten eine Krone über die Rosenkranzmadonna. Die Seitenflügel des Altars zeigen Motive aus der Heilsgeschichte.

Auf der rechten Seite ist das Pfingstereignis dargestellt, Maria mit den Aposteln im Gebet versammelt, und die Aufnahme und Krönung Mariens im Himmel durch die Heilige Dreifaltigkeit. Auf der linken Seite ist die Verkündigung Mariens und das Weihnachtsgeschehen dargestellt.

Die Gemälde auf der Rückseite – welche in der Fastenzeit gezeigt werden – zeigen Szenen aus der Leidensgeschichte Christi. Der Flügelaltar wurde von der Firma Busch Söhne in Groß-Steinheim am Main hergestellt.

Die Fenster im Chorraum

Weiterhin erwähnenswert sind die Fenster im Chorraum. Das linke Chorfenster zeigt den heiligen Franz von Assisi, wie er die Wundmale Christi empfängt. Die Glasmalerei des mittleren Chorraumfensters zeigt die Heiligste Dreifaltigkeit. Im Rundfenster darüber erscheint Maria mit dem Jesuskind. Das rechte Fenster im Chorraum zeigt den heiligen Markus mit dem geflügelten Löwen, das Symboltier des Evangelisten Markus.

Die Orgel

Nach Erbauung der neugotischen Kirche wurde an den Gelnhäuser Orgelbauer Wilhelm Ratzmann der Auftrag für eine neue Orgel gegeben. Diese wurde 1905 fertiggestellt.
Die Orgelbauerfamilie Ratzmann kam ursprünglich aus Ohrdruf/Thüringen. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts kam die Familie durch den Bau der Orgeln in der Fuldaer Stadtpfarrkirche und der Bergkirche in Niedergründau in das Gebiet um Gelnhausen.

Spielhilfen: Druckknöpfe: Piano, Mezzo-Forte, Tutti, Auslöser
System: Kegelladen mit pneumatischer Spiel- und Registertraktur

Der damalige Fuldaer Domorganist Ferdinand Rübsam bezeichnete das Instrument in einem Schreiben vom 16. Dezember 1905 als ein „prächtiges Instrument“.
1949 wurden durch die Fuldaer Orgelbaufirma Alban Späth einige Änderungen an der Disposition durchgeführt: Geigenprinzipal 8´ wurde in Prinzipal 4´ und Fugara 4´ in Prinzipal 2´ umgeändert. Der charakteristische Klang des zweiten Manuals ging dadurch verloren. Zudem wurde die Mixtur 2 2/3´ in eine Mixtur 2´ geändert.
1973 wurde durch die Orgelbaufirma Schmitt die Pneumatik durch eine elektrische Traktur ersetzt. Die Disposition der Orgel wurde trotz anderer Pläne nicht geändert.

2002 wurde durch die Orgelbaufirma Weiß aus Zellingen bei Würzburg eine grundlegende Renovierung des Instrumentes durchgeführt:
· Rückführung in die originale Disposition nach Ratzmann
· Neue Prospektpfeifen aus Zinn
· Rekonstruktion des pneumatischen Spieltisches und der pneumatischen Traktur
· Reinigung der Windladen, der Pfeifen und aller weiteren Orgelteile
· Neubelederung der Kegel und Ausbrennen der Kegelbohrungen
· Überarbeiten der Windanlage
· Neuintonation der Orgel
Der pneumatische Spieltisch wurde durch die Firma Eisenschmidt aus Andechs/Obb. gebaut.

Die 1949 durch den Orgelbauer Späth veränderte Fugara 4´ konnte durch originale Pfeifen dieses Registers ersetzt werden: die Evangelische Kirchengemeinde Eiterfeld-Buchenau stellte dankenswerterweise von ihrer abgebauten Ratzmann-Orgel dieses Register zur Verfügung.

Sicherlich bedeutete die Entscheidung für eine derart aufwendige Restaurierung eine erhebliche finanzielle Belastung für eine dörflich strukturierte Kirchengemeinde. Diese Belastung war jedoch nicht zuletzt vor dem Hintergrund gerechtfertigt, dass die Altenmittlauer Orgel eines der letzten größeren Instrumente des Gelnhäuser Orgelbauers Wilhelm Ratzmann mit einem fast vollständig original erhaltenen Pfeifenwerk darstellt.

Nach der erfolgreichen Restaurierung der Orgel kann man sich an dem Instrument überzeugen, wie die pneumatische Traktur und das romantische Klangbild als ein Gesamtes zusammengehören. Als Organist ist man überrascht, mit welcher Präzision die pneumatische Traktur arbeitet.

Seit der Restaurierung der Orgel sind nun 20 Jahre vergangen. Bewegliche Teile beginnen zu verschleißen, Polsterungen werden hart, und Lederbälgchen werden porös. Staub hat sich im Inneren des Instruments festgesetzt. Außerdem ist, wie bei vielen anderen Orgeln auch, seit einigen Jahren Schimmelbefall festzustellen. Gründe für diesen Befall werden in der Fachwelt diskutiert, sind jedoch bis jetzt unklar. Dieser Schimmelbefall soll entfernt und das Holz entsprechend behandelt werden. Die geplanten Reinigungs- und Wartungsarbeiten sollten eigentlich im Sommer 22 von der Firma Mainfränkischer Orgelbau aus Zellingen/Ufr. durchgeführt werden. Seitdem steht vorne rechts in der Kirche eine Ersatzorgel, die der Orgelbauer zur Verfügung gestellt hat, damit der Gemeindegesang auch während der Arbeiten an der Orgel begleitet werden kann.

Mit der Vergabe dieser Arbeiten kommt die Kirchengemeinde Altenmittlau ihrer Verantwortung nach, diese wertvolle Orgel auch für nachfolgende Generationen in einem guten Zustand zu erhalten.

Markus Noll, Organist St. Markus Kirche, 2022

Der Festtag des Hl. Markus ist der 25. April

Markus war ein zum Christentum bekehrter Jude. Er wurde als Levit Johannes Markus geboren und war der Sohn einer Maria, in deren Haus die frühen Christen während der Zeit der Christenverfolgung ihre Treffen abhielten (Apostelgeschichte 12, 12) und wo nach der Überlieferung auch das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern stattfand.

Die hellenistische Abstammung verrät sein Name Markus und seine Beziehung zu dem Zyprioten Barnabas. Petrus nannte ihn „Sohn“ (1. Petrusbrief 5, 13), was auf die persönliche Bindung zwischen den beiden hinweist.

Markus wurde wahrscheinlich unter dem Einfluss von Petrus zum Christentum bekehrt und wirkte von da an als dessen Dolmetscher, da jener kaum griechische Sprachkenntnisse besaß. Er zog zusammen mit seinem Vetter Barnabas und Paulus auf deren erster Reise wohl im Jahr 44 von Jerusalem nach Antiochia in Pisidien – heute Ruinen bei Yalvaç, trennte sich jedoch von ihnen in dem im Süden Kleinasiens gelegenen Perge – heute Ruinen bei Murtana, um nach Jerusalem zurückzukehren (Apostelgeschichte 12, 25 und 15, 38).

Er begleitete dann Barnabas um 50 auf dessen Reise nach Zypern, Paulus jedoch weigerte sich, ihn auf weitere Missionsreisen mitzunehmen. Während Paulus‘ erster römischer Gefangenschaft um 60 in Rom traf Markus, der sich auf eine Reise nach Kleinasien vorbereitete, wieder mit Paulus zusammen und sie versöhnten sich (Kolosserbrief 4, 10).

Nach der Legende veranlasste Paulus ihn, sein Evangelium zu schreiben, und schickte ihn zunächst nach Aquileia, anschließend nach Alexandria, um das Evangelium zu verkünden.
Markus gilt als Verfasser des gleichnamigen Evangeliums, das er auf der Grundlage von Petrus‘ Predigten wohl in Rom schrieb. Er zog der Überlieferung nach um 65 nach Alexandrien und gründete die dortige Kirche; als Bischof von Alexandria überfielen ihn demnach christenfeindlich gesinnte Einwohner am Altar und schleiften ihn mit einem Strick um den Hals ums Jahr 67 zu Tode. Ein Unwetter hinderte die Mörder, ihn zu verbrennen; sein Leichnam blieb unberührt liegen, bis Christen ihn bestatten konnten.

St. Markus
St. Markus

Mit verschiedenen Wundern wird die abenteuerliche Überführung der Gebeine von Alexandria nach Venedig berichtet, die tatsächlich wohl erst im 9. Jahrhundert erfolgte. Ihren Platz fanden sie in der Kapelle der Dogen, später entstand dort zwischen 1063 und 1073 der Dom San Marco. Dabei soll nach der Legende ein Maurer vom Gerüst gefallen, nach seinem Gebet zu Markus aber unverletzt geblieben sein; deshalb wurde Markus Schutzheiliger der Maurer. Reliquien liegen seit 830 auch auf der Reichenau.

Attribute: schreibend mit geflügeltem Löwe, denn er betont die Kraft der Auferstehung und Todesüberwindung
Patron von: Venedig und der Insel Reichenau; der Bauarbeiter, Maurer, Glaser, Korbmacher, Notare und Schreiber; gegen Unwetter, Blitz, Hagel, Krätze, Qualen und unbußfertigen oder jähen Tod; für gutes Wetter und gute Ernte.
Bauernregeln:
„St. Georgi und St. Marks / dräuen oft viel Arg’s.“
„Gibt’s an Markus Sonnenschein, / so erhält man besten Wein!“
„Ist auf Markus die Buche grün, gibt’s ein gutes Jahr.“
„So lang es vor St. Markustag warm ist, so lang es nachher kalt ist.“

Baugeschichte der St.-Markus-Kirche

  • Ab ca. 1850  Diskussionen über eine neue Kirche in Altenmittlau
  • 1879             Beschluss der politischen Gemeinde zu einer Baulastverpflichtung für ein Kirchengebäude
  • 1898             Heftiger Disput in Altenmittlau über die Standortfrage einer Kirche
  • 09.11.1899   Erteilung der Baugenehmigung für eine neue Kirche
  • 1899             Ankauf der Baugrundstücke abgeschlossen; Auftrag an Architekt Stephan Simon aus Frankfurt zum Bau einer Kirche; Kosten für den Neubau ca. 60.000 Goldmark; zusätzliche Finanzierung durch Schenkungen, Spenden und Eigenleistungen
  • 29.04.1900  Grundsteinlegung
  • 23.09.1902  Einweihung der Kirche
  • 1902            Einbau von sechs Glocken in den Kirchturm
  • 31.03.1904  Gründung einer eigenen Pfarrei Altenmittlau
  • 1905            Einbau einer pneumatischen Orgel der Firma Wilhelm Ratzmann
  • 1917            Abgabe von vier Glocken und der Orgelprospektpfeifen als Rohstoff für die Rüstungsindustrie
  • 1920            Wiederbeschaffung von zwei neuen Glocken; Pläne für eine eventuelle Innenausmalung der Kirche
  • 1927            Zwei weitere Glocken werden wieder eingebaut
  • 1935            Innenrenovierung der Kirche
  • 1940            Abgabe von fünf Glocken als Rohstoff für die Rüstungsindustrie
  • 30.03.1945  Karfreitag – große Schäden an der Kirche durch Granatbeschuss von anrückenden Panzern
  • 1948            Fünf neue Glocken werden wieder eingebaut
  • 1949-1952   Sanierung und Renovierung der Kirche
  • 1952            50-jähriges Kirchenjubiläum der St. Markus-Kirche
  • 1959            Einbau von Elektro-Heizgeräten
  • 1966            Erweiterungspläne zu einer Kreuzkirche (nicht verwirklicht)
  • 1967            Bau der neuen Sakristei
  • 1969            Neues Dach auf Kirchenschiff, Eindeckung mit Eternit-Schiefer; Abbau von Kommunionbank, Kanzel und Seitenaltären
  • 1971-1973  Förderkreis St. Markus sammelt 160 000 DM für Kirchenrenovierung
  • 1971           Sanierung des Kirchturms
  • 1972           Neuer Außenanstrich
  • 1973-1974  Innenrenovierung und Einbau einer Fußbodenheizung
  • 1973           Elektrifizierung der pneumatischen Ratzmann-Orgel
  • 1974           Einweihung des neuen Zelebrationsaltares
  • 1977           Neugestaltung der Außenanlage
  • 1994           Abnahme des Turmkreuzes und des Wetterhahns wegen Schieflage
  • 1998-2000  Sanierung und Außenrenovierung; Stabilisierung des Kirchendaches; neues Gebälk an der Turmspitze; Eindeckung mit Naturschiefer; Neuanstrich
  • 2001-2002 Innenrenovierung; Erneuerung der Elektro-Installation; Neuanstrich; Strahler für Außenbeleuchtung der Kirche
  • 2002          Umgestaltung des Zelebrationsaltares; Restaurierung und Rückbau der Ratzmann-Orgel (Rekonstruktion der pneumatischen Traktur)
  • 2002          Festlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der St. Markus-Kirche
St. Maria
St. Maria

Priester der Pfarrei

Am 04. Oktober 1896 wurde die Kaplanei Altenmittlau-Horbach errichtet. Als Lokalkaplan und Kuratus leitete Adam Bargon die Kuratie von 1896 bis 1902. Unter seiner Verantwortung erfolgte der Bau der St. Markus-Kirche in Altenmittlau, die am 23. September 1902 eingeweiht wurde.

Dem langjährigen Wunsch der Altenmittlauer nach einer eigenen Pfarrei wurde durch Bischof Adalbert Endert mit Wirkung vom 31. März 1904 entsprochen.

Die Kuratie (ab 1896) und Pfarrei (ab 1904) Altenmittlau-Horbach wurde von folgenden Seelsorgern geleitet:

  • 1896-1902 Lokalkaplan und Kuratus Adam Bargon
  • 1902-1946 Kuratus und Pfarrer Aloys Ewald
  • 1909-1947 insgesamt 13 Kapläne für die Seelsorge in Horbach als Hauptaufgabe
  • 1947-1954 Pfarrer DDr. Heribert Abel (Horbach wurde selbständige Seelsorgestelle)
  • 1954-1968 Pfarrer Josef Hambach (1963 wurde Horbach zur Kuratie erhoben)
  • 1968-1999 Pfarrer Walter Herber
  • 1999-2013 Pfarrer Dechant Stefan Buß

Seit 01.08.2013  Pfarrer Prof. Dr. Patrick Kasaija

St. Markus Kirche
St. Markus Kirche
St. Markus Kirche
St. Markus Kirche