Der PGR Somborn auf Abschiedstour mit "Müttern"

Da standen sie nun: Roberta, Auguste, Ida, Isabell, Erna und Camillo. Mit langem Hals, großen Augen, zotteligem Haar und dicken Klauen an den Füßen. Tatsächlich haben uns zum Abschied von der Amtsperiode Lamas - übersetzt "Mutter"- begleitet.

Neugierig entspannt aber immer auf Distanz aus Respekt zu uns aber auch füreinander, wie uns die Betreuerin Yvonne Stephan kompetent erklärte, warteten sie darauf, mit uns durch Gründaus Wald zu streifen. Nach einer kurzen Einführung ging es los auf eine ca, 1,5 stündige Tour bei frühlingshaften Temperaturen. Die Tiere ließen sich ziemlich bereitwillig von uns führen - allein oder im Tandem. Anfangs noch sehr vorsichtig, wurden wir schnell mutiger und entschlossener. Den Zügel im Griff und Yvonne ständig in Reichweite ging es durch etliche Tore, hügelab und bergauf.

Unterwegs gab es viele Fragen zu den Tieren, die alle verständlich und sehr professionell beantwortet wurden und so manchen Aha-Effekt auslösten. Am Ende der Tour, die für die Tiere im Stall endete, wussten wir, wie sich Lamas ernähren, wie oft sie geschoren werden und warum, was mit der Schur passiert, wie ihr Lebensraum aussieht ... Ja sogar ihre Ausscheidungen (hervorragender Dünger) waren Thema. Auf dem Hof leben außerdem mehrere Kamele und etliche Esel, die ebenfalls Teil der Fragerunde wurden und auch hier staunten wir oft über die Antworten.

In Kürze wird sich der Tierbestand am Hof nicht nur quantitativ, sondern auch was die Tierarten betrifft, erweitern. Ein Ehepaar aus Bayern zieht mit seinen 180 Tieren (Hühner, Ziegen, Yaks) in der ehemaligen Getreidemühle ein. Der Hof bietet aber nicht nur Lamatouren an, sondern hat sich zu einem Erlebnis- Therapie- und Lernort „gemausert“. So lassen sich nicht nur Teams oder solche, die es werden wollen „führen und begleiten“, sondern regelmäßig auch Menschen mit Suchterkrankungen, Menschen mit Demenz, Kinder im Hospiz, Seniorengruppen und, und….
Wir jedenfalls haben mit den Tieren ganz neue Erfahrungen gemacht, viel gelernt und dürfen dieses Erlebnis unbedingt weiterempfehlen. Ein lebhafter Austausch mit den individuellen Eindrücken zu dieser Expedition erfolgte dann im Anschluss im Chinarestaurant in Lieblos beim Mittagstisch.