Das Helgenhäuschen (Heiligenhäuschen) ist als Gnadenkapelle das älteste kirchliche Gebäude in der Gemarkung von Altenmittlau, wahrscheinlich älter einzuschätzen als die 1426 erstmals erwähnte Kapelle in der Ortsmitte, aus der die Alte Kirche entstand.
Von Somborn kommend steht es malerisch unter einem uralten Kastanienbaum am Ortseingang. Über dem Eingang hält die Gottesmutter schützend ihre Hände über alle.
Im religiösen Leben der Gemeinde spielte es früher eine besondere Rolle; viele Rosenkränze wurden abendlich dort gebetet, Maiandachten wurden abgehalten, und es gab den Brauch am Weißen Sonntag, dass die Kommunionkinder und Gläubigen in einer Prozession zum Helgenhäuschen kamen um dort die Andacht abzuhalten.
Die Überlieferung berichtet auch, dass Trauernde, die mit einem Verstorbenen auf dem Weg zum Friedhof in Somborn waren, zum Gebet am Helgenhäuschen anhielten.
Ende des 20. Jahrhunderts wurde es renoviert, um dieses Denkmal zu erhalten. Schon immer – und auch heute noch – haben viele Handwerker uneigennützig zum Erhalt beigetragen, und viele Ehrenamtliche das Innere instandgesetzt und für Blumenschmuck bei der Gottesmutter gesorgt. Während es früher jedem Besucher offen stand, ist es nach mehreren Vandalismusvorfällen seit über 20 Jahren geschlossen.